Das Weltraumwetter beeinflusst nachweislich unsere mentale und psychische Gesundheit, wahrscheinlich sogar in enormer Weise. Wie stark die Einflüsse tatsächlich sind, das zeigt das Ergebnis von neuen, interessanten Forschungen.
Es passiert gerade so viel im Bereich der Bewusstseinsforschung. Nach Jahrzehnten der Forschung ist ein weiterer Durchbruch gelungen, nämlich die Erkenntnis, dass besonders die extreme low frequency (ELF), also die extrem niedrigen elektromagnetischen Wellen noch stärkere Einflüsse auf unser Bewusstsein haben als bisher angenommen.
Die neu veröffentlichten Studien hierzu bilden aus meiner Sicht einen wichtigen Meilenstein im Verständnis der Einflüsse, die das Weltraumwetter und insbesondere die ELF-Wellen auf uns haben. Ich möchte die herausragende Rolle unserer Zirbeldrüse betonen, die in einem ganz besonderen Maße auf diese niedrigen Frequenzen reagiert.
Einfluss auf Gene, Blut und die Aufmerksamkeit
Eine erst kürzlich publizierte Studie, in diesem Fall um das Team von Masoomeh Kazemi von der Baqiyatallah University of Medical Sciences, wies nach, dass die ELF-Wellen eine der wichtigsten Faktoren des Weltraumwetters in unserer Umwelt sind, welche uns kontinuierlich beeinflussen.
In ihrer Studie konnten die Forscher die Auswirkungen eines 12 Hz Frequenzfeldes auf das visuelle Gedächtnis von Affen nachweisen. Wie auch ich, sind die Forscher sich aufgrund ihrer Befunde und der kognitiven Ähnlichkeit der Affen mit den Menschen absolut sicher, dass diese Ergebnisse auf Menschen übertragen werden können.
In dieser Studie zeigte man auf, dass die ELF im Bereich von 12 Hz die Expression bestimmter Gene erhöhten und dass auch der Anteil des so wichtigen Zirbeldrüsenhormons Melatonin im Blut messbar gesteigert wurde. Ich möchte noch einmal daran erinnern, dass Melatonin das Basismolekül für die bewusstseinserweiternden Substanzen ist. Ohne ausreichende Melatoninproduktion der Zirbeldrüse werden wir kaum zu einer Bewusstseinserweiterung kommen.
Besonders bahnbrechend an diesen neuen Studien ist, dass durch die sonneninduzierten ELF-Wellen Verbesserungen des visuellen Arbeitsgedächtnisses ermöglicht werden.
Ebenfalls gelang den Forschern der Nachweis, dass die eingesetzte Testfrequenz von 12 Hz die Alpha-Wellen des Gehirns erhöhten.
Doch schon jetzt kann man sagen, dass mit diesen Ergebnissen ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis des Einflusses des Weltraumwetters auf unseren gesamten Organismus gefunden wurde.
Der tiefere Einfluss von ELF auf unser Gehirn
Weitere jüngere Forschungsergebnisse aus dem Team um Milan Cermack an der französischen International Space University konnten den Einfluss geomagnetischer Stürme, insbesondere der niederfrequenten elektromagnetischen Wellen (ELF, 3 – 30 Hz), auf die Psyche und die Gesundheit des Menschen nachweisen.
Dabei ist es so, dass schwache und mäßige geomagnetische Stürme keine signifikanten Änderungen der Bioelektrizität des Gehirns verursachen und in der Tendenz positiv stimulierende Einflüsse auf uns ausüben. Wohingegen starke geomagnetische Stürme negative Einflüsse haben können. Es sind dabei verschiedene Wechselwirkungen von geomagnetischen Feldern auf den menschlichen Organismus zu unterscheiden.
Sonneninduzierte ELF Wellen sind in der Lage, sowohl direkt das Gehirn über den Locus Caeruleus, als auch in Wechselwirkung mit den sowieso vorhandenen menschlichen Gehirnwellen, auf das Gehirn einzuwirken. Insbesondere sind die Delta-, Theta und Alpha-Wellen im Bereich von 2-15 Hz zu nennen. Die Nachweise dafür wurden von der Justus-Liebig Universität in Gießen erbracht.
Eine Schlüsselarbeit auf diesem Gebiet aus dem Jahr 2016, welche von dem Forscherteam um Amin Rostami aus Teheran durchgeführt wurde, untersuchte die wichtigsten Effekte besonders im Bereich von 3 Hz und 12 Hz der von der Sonne emittierten ELF Frequenzen. Das Team fand heraus, dass Frequenzen von 3 Hz die Bewegungsaktivität signifikant reduzierte, diese Wirkung aber rasch wieder abklang, nachdem die Bestrahlung beendet wurde. Vor allem aber gelang ihnen der Nachweis, dass sich bei 12 Hz die Gedächtnisleistung signifikant verbesserte.
@Allversum (Dieter Broers)