1. Im Kopf leben – Einige Erklärungen, Hintergründe und Bemerkungen:
- Trauma gehört zum Leben
Das Problem ist nicht das Trauma, sondern die Geschichte, die wir immer und immer wieder selbst daraus machen (daran denken, erzählen, …).
Schmerz oder Trauma können „Flucht“ vor dem Schmerz (ob seelisch, emotional, körperlich oder energetisch), sich nicht (mehr) spüren (wollen oder können), also auch Flucht im Kopf verursachen.
Wie äußert sich zu viel im Kopf sein? Alles unter Kontrolle haben und halten wollen, extrem kritisch sein, unbedingt verstehen müssen (statt einfach mal auszuprobieren), Ängste, usw.
- Unser Gehirn will immer beschäftigt sein und Probleme lösen.
- Die Energie folgt der Aufmerksamkeit, deswegen ist Gedankenhygiene sehr wichtig.
Gedankenhygiene: Ich stoppe bewusst die Gedanken, die mich runterziehen, mir nicht gut tun, mir Energie rauben, aber nicht weiterhelfen, und konzentriere mich immer wieder auf das, was mir Freude macht, wofür ich dankbar bin, was mich glücklich macht, was ich erreicht habe, usw.
Ich richte meinen Fokus auf das, was ich selbst ändern kann (meine Baustelle).
- Veränderung erzeugt Stress: Unser Gehirn strebt nach Kohärenz (behalten, was ist / erhalten, was bekannt ist) – Kohärenzwächter oder „Italienische Mama“ schützt vor Veränderung. Alle Erfahrungen, vor allem in den ersten sechs Lebensjahren, werden automatisch gespeichert.
2. Ziele: im Hier und Jetzt und im eigenen Körper ankommen, „sein“, erden, integrieren statt abspalten, entspannen, loslassen, transformieren, heilen:
Das ist ein Prozess, der länger dauern kann, wenn wir (schon lange) im Kopf sind; es klappt mal und mal nicht, mal kurz und mal länger; Übung macht den Meister. Habe Geduld und freue dich, wenn du dich dabei erwischt, wieder im Kopf zu sein;
das ist echte Bewusstseinserweiterung.
Jeder hat seinen eigenen Weg.
Entscheide dich immer wieder neu, wieder zu spüren. Übung macht den Meister.
Regelmäßig üben, auch wenn es nur einige Sekunden sind: Achtsamkeit. Verlangsamen.
Entwickle eine gute Morgenroutine, die dir in diesem Prozess hilft (HHC, Zoom 14.05.25).
„Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.“ Dieses Zitat von John Lennon zeigt, dass das Leben unvorhersehbar ist.
3. Bewährte kostenlose Methoden, Tricks und Hilfsmittel:
- Konzentriere dich auf deinen Atem; du KANNST nur im Hier und Jetzt atmen.
- Singen, pfeifen, summen, lachen, … einfach nur für dich oder mit anderen zusammen.
- Üben, dich spüren: sich selbst innerlich Fragen stellen:
Die Fragen beschäftigen das Gehirn. Das Gehirn sucht Lösungen und bringt damit die Wahrnehmung und das Spüren des eigenen Körpers automatisch in den Vordergrund.
- Lebt mein Rücken noch? Leben meine Füße noch?
- Wo ist meine Hand? Ist sie warm oder kalt? Wie fühlt sich das Wasser auf meiner Hand an, während ich spüle, dusche, schwimme, Hände wasche, …?
- Übe, dich über den eigenen Körper zu spüren: sich an den Händen, Armen, Füßen, im Gesicht, … berühren; sich selbst umarmen. Spüre hinein. Immer wieder. Ohne Druck.
- Sich berühren lassen, sich umarmen lassen.
- Gehe mit allen Sinnen hinaus in die Natur. Fühle, taste, rieche, bewege dich, schaue, …
- Bewegen, mit Fokus auf der körperlichen Ebene, was dir Spaß macht, sich gut anfühlt.
- Eigene Bewegungen, Tanzen, Boundless Movement (Stefan Rainer, YouTube).
- Die eigenen Füße auf dem Boden spüren; die Aufmerksamkeit dahin richten oder aktiv den Kontakt verstärken
(z.B. barfuß auf dem Rasen, im Sand, auf einem Weg).
- Tragen von Socken statt Schuhen in der Wohnung, draußen Barfußschuhe tragen, unebene Böden bevorzugen: Kopfsteinpflaster, Naturpfad, Rasen, …
auf dem Weg zur Arbeit, zum Einkaufen, beim Spazieren, usw.
- Gute Selbstfürsorge: Müdigkeit, Überlastung, Stress (auch selbstgemachter Stress!) begünstigen Flucht in den Kopf, weil der eigene Körper sich dann nicht gut anfühlt. Leistungsdruck und sich mit anderen Menschen zu vergleichen, führen nicht zum Ziel.
- Aufräumen, erledigen, Prioritäten setzen, aufschreiben, Nein sagen.
4. Bewegungsformen mit Fokus auf Wahrnehmung:
Yoga, Qi Gong, Feldenkrais, Alexander-Technik, sowie Klettern, Bouldern, Slackline, …
5. Aktivitäten mit Fokus
Musizieren, malen, zeichnen, basteln, spielen, schwimmen, laufen, wandern, klettern,…
@Emmy Matthes (Bewegung in Bewusstsein – Fulda) für die Holistic Healing Coach-Ausbildung
Fotonachweis: unsplash.com / @Ahmad Odeh