Wie kann ich meine emotionale Heimat finden?
Wie kann ich der Mensch werden, der ich sein möchte?
Wie kann ich bei mir selbst ankommen?
Die einfache und ehrliche Antwort:
Mit viel Achtsamkeit – und vielen kleinen Schritten.
Du stehst morgens vor dem Spiegel.
Was siehst du?
Ein Echo von Erwartungen?
Oder jemanden, der sich selbst kennt?
Die meisten Menschen funktionieren nur.
Sie lächeln, nicken, scrollen – aber innerlich sind sie leer.
Abgetrennt.
Nicht, weil sie falsch leben – sondern weil sie nie wirklich da sind.
Abends auf der Couch scrollst du durch Instagram.
Du siehst Menschen, die strahlen.
Menschen die wirken, als wüssten sie genau, wo sie hingehören.
Du legst das Handy weg und starrst an die Decke.
„Wo ist mein Platz?“
Letzten Sonntag warst du auf einer Geburtstagsfeier.
Alle redeten und lachten. Sie wirkten so verbunden.
Du standest da mit deinem Sektglas.
Anwesend – aber nicht wirklich da.
Nicht angekommen.
Stell dir vor: Morgens früh klingelt der Wecker.
Statt sofort aufzustehen, bleibst du einen Moment liegen.
Du legst die Hand auf dein Herz und fragst:
„Was brauchst du heute? Wie kannst du heute du selbst sein?“
Fünf Minuten.
Nur fünf Minuten bei dir.
Du stehst auf und machst dir einen Kaffee.
Aber diesmal trinkst du ihn nicht nebenbei.
Du setzt dich hin, spürst die Wärme der Tasse in deinen Händen, schmeckst jeden Schluck.
Du bist da.
Bei dir.
Drei Wochen später.
Du kommst von der Arbeit nach Hause.
Früher hast du sofort den Fernseher angemacht, um die Stimmen in deinem Kopf zu übertönen.
Heute setzt du dich fünf Minuten auf dein Sofa.
Einfach so.
Du atmest.
Du spürst deine Füße auf dem Boden.
Und du merkst: Du hältst es aus, bei dir zu sein.
Zwei Monate später.
Die nächste Party.
Du stehst wieder da – mit einem Glas in der Hand.
Aber diesmal spürst du deine Füße auf dem Boden.
Du bist angekommen.
Du unterhältst dich und hast eine gute Zeit –
während du eine solide innere Stärke ausstrahlst.
Gestern Abend ruft deine Schwester an und fragt:
„Schatz, du klingst anders. Entspannter.“
Du lächelst – und weißt: Sie hat recht.
Du bist bei dir angekommen.
Nicht durch einen großen Knall.
Nicht durch eine Erleuchtung.
Sondern durch tausend kleine Momente, in denen du dich entschieden hast:
Ich bleibe bei mir.
Heute Morgen wachst du auf – und spürst es sofort.
Dieses weiche, warme Gefühl im Bauch.
Wie ein inneres Lächeln.
Du bist zu Hause.
In dir selbst.
Diese innere Heimat entsteht nicht durch große Gesten.
Diese innere Heimat entsteht in den kleinen, stillen Momenten …
… in denen du dich entscheidest, du zu sein – und bei dir zu bleiben.
Moment für Moment. Tag für Tag.
Kein großes Aha-Erlebnis.
Keine Erleuchtung.
Nur kleine, stetige Schritte.
Ich wünsche dir heute dieses warme Gefühl im Bauch, das du hast, wenn du ganz bei dir bist.
@Ralf Senftleben (Zeit zu leben)
Fotonachweis: unsplash.com / @Lesly Juarez