Als Lebensgestalter benötigst du ein paar grundlegende Skills:
• Klarheit zu schaffen,
• Selbstführung und Selbstorganisation
• und natürlich: das Loslassen von Dingen, mit denen wir uns das Leben selbst schwer machen.
Und das Loslassen, ja, das ist vielleicht die wichtigste Fähigkeit von allen.
Denn oft fehlt uns nichts zu unserem Glück.
Es sind eher manche Dinge zu viel da, die uns vom Glück trennen.
Und dann unsere Aufgabe: Öffne die Hand und lass den kleinen Vogel fliegen, der dir permanent in deine Finger gebissen hat.
Die Faust öffnen.
Das ist ein wunderbares Bild für das Loslassen.
Ja, wir halten oft die Fäuste so fest zusammen, dass es weh tut.
Sorgen. Schlechte Gewohnheiten. Erwartungen. Perfektionismus. Eifersucht.
Öffne die Faust und mach deine Hände wieder frei, um etwas Schönes damit anzustellen.
Was hältst du fest, was dich eigentlich nur schmerzt?
Vielleicht die Angst, nicht gut genug zu sein.
Vielleicht den Zwang, alles kontrollieren zu müssen.
Oder die Erwartung, dass Menschen sich anders verhalten sollten, als sie es tun.
Und was würde passieren, wenn du die Faust öffnen würdest?
Aber ich kann doch nicht einfach loslassen. So einfach ist das nicht.
Da hast du recht.
Loslassen ist nicht ganz einfach. Sonst würden wir es ja tun, jeden Tag.
Aber es ist möglich.
Und wer gelernt hat, wie es geht, der hat es so viel einfacher im Leben.
Loslassen. Das ist die ultimative Fähigkeit.
Wenn du das kannst, kannst du alles aus dem Weg räumen, das deinem Lebensglück und deinem inneren Frieden entgegensteht.
Wie gesagt, Loslassen ist eine Fähigkeit.
Die Fähigkeit, Dinge in unserer Psyche zu verschieben und umzuorganisieren.
Erstens: Deine bewussten und unbewussten Ziele.
Denn wir wollen mit dem Festhalten ja etwas erreichen? Sicherheit? Kontrolle? Anerkennung?
Zweitens: Deine Bewertungen. Wie siehst du die Situation? Was bedeutet es für dich? Warum ist alles so schlimm?
Drittens: Deine Erwartungen. Was erwartest du? Von dir? Von anderen? Vom Leben?
Viertens: Deine automatischen Gefühlsreaktionen. Wie reagierst du, wenn etwas passiert? Mit Wut? Angst? Enttäuschung?
Fünftens: Deine Lebensumstände. Was in deinem Leben triggert diese Reaktionen immer wieder?
Diese 5 Dinge sind die Bausteine, die den Schmerz hervorbringen.
Organisiere diese Bausteine in deinem Kopf und in deinem Herzen um. Und Simsalabim, hast du losgelassen.
Aber das Loslassen ist nur die halbe Gleichung.
Auch der Raum, der durch das Loslassen entsteht, will gefüllt werden.
Sonst füllt er sich automatisch wieder – mit den alten Mustern oder mit anderen unschönen Dingen.
Dann hast du ein stark verbessertes Problem.
Also … den Raum füllen, den das Loslassen hinterlässt.
Und hier ist die zentrale Frage: Was willst du anstelle dessen haben?
Statt Sorgen → Vertrauen ins Leben.
Statt Perfektionismus → Selbstannahme.
Statt Kontrolle → Gelassenheit.
Frage dich:
Was möchte ich loslassen? Und was möchte ich stattdessen kultivieren?
Ein Beispiel:
Du willst die Sorge loslassen, anderen zu missfallen.
Dein Ziel: Harmonie mit allen.
Deine Bewertung: Konflikte sind schrecklich und sorgen dafür, dass mich keiner mehr mag.
Deine Erwartung: Alle müssen mich mögen und dir das auch zeigen.
Deine Reaktion: Panik bei der ersten kritischen Bemerkung.
Deine Umstände: Menschen, die nicht selten deine Grenzen missachten.
Und was soll den Raum füllen, nachdem du diese Geschichte losgelassen hast:
Ich sorge auf gesunde Art für mich und für meine Bedürfnisse, mit oder ohne die anderen.
Wunderbar.
Also arbeitest du daran. Du organisierst deine Psyche um. Du reflektierst. Du stellst dir Fragen. Du visualisierst. Du nutzt ein paar symbolische Übungen. Du änderst deine Umstände.
Das Ergebnis: Du hast das Thema losgelassen und den Raum mit etwas Besserem gefüllt.
Loslassen. Das ist vielleicht eine der nützlichsten Fähigkeiten, die ein Lebensgestalter üben sollte.
Alles Gute für dich.
@Ralf Senftleben (Zeit zu leben)
Fotonachweis: unsplash.com / @Liana S







