Wichtige Leitfragen für dein Leben
Wenn dein Leben ein Haus wäre, dann hätte es ein Fundament. Eine solide, dicke Platte. Bestehend aus den wichtigen Grundfragen deines Lebens.
Dein Lebenshaus hat aber mehrere Stockwerke. Und du verbringst die ganze Zeit in der obersten Etage. Weil es da oben am schönsten ist. Der Blick ist so schön und weit. Da oben fühlst du dich am sichersten. Ach ja, die Küche und das kuschelige Sofa sind auch ganz oben.
Aber weil du deine Zeit vor allem in der obersten Etage verbringst, hast du ganz vergessen, dass dein Haus überhaupt ein Fundament hat. Und während du so auf deinem Sofa kuschelst, denkst du über typische und alltägliche Dinge nach:
- Wohin fahre ich in den Urlaub?
- Warum ist Person … immer so doof?
- Soll ich mir den Barbie-Film wirklich anschauen? (Randnotiz: Ja, lohnt sich).
- Was will ich heute zum Mittag essen?
Du denkst also über deinen Alltag nach. Aber nicht über die tiefgreifenden, fundamentalen Grundlagen deines Lebens. Du denkst nicht über dein Fundament nach. Was meine ich nun eigentlich mit dem Fundament?
Das sind die Antworten auf solche Fragen hier:
- Was ist mir wirklich wichtig im Leben?
- Was brauche ich wirklich tief in meinem Herzen, damit es mir gut geht?
- Was sind meine Talente und Stärken?
- Wo ist mein Platz in diesem großen Universum?
- Was ist in dieser Lebensphase gerade meine Aufgabe, mein Job, mein Sinn? Wozu bin ich gerade da?
Viele Menschen schauen sich ihr Fundament niemals an. Es ist immer da. Aber sie wollen es nicht ansehen. Vielleicht, aus Angst, dass sie es nicht mögen würden. Aber es ist auch einfach zu anstrengend.
Wenn wir uns damit beschäftigen würden, würden wir vielleicht sehen, dass unser augenblickliches Lebenshaus überhaupt nicht zu unserem Fundament passt. Lieber nicht darüber nachdenken. Aber wackelt unser Haus vielleicht deswegen so oft, wenn der leiseste Wind weht? Nein, wir Menschen wollen es einfach.
Sozialpsychologen beobachten zum Beispiel immer wieder, dass wir Menschen in schwierigen Situationen eher NICHT die Probleme lösen, die in dieser Situation am wichtigsten zu lösen wären. Nein, die Menschen lösen die Probleme, die sie am einfachsten lösen können und wo sie wissen, wie es geht.
So wie der Mann, der unter der Straßenlaterne auf dem Boden kniet und seinen Schlüssel sucht, ihn aber nicht findet. Als ihn ein Passant fragt, wo er seinen Schlüssel denn verloren hat, sagt der Mann:
Da drüben, 20 Meter weiter.
Aber warum suchen Sie dann hier?
Weil es da drüben so dunkel ist.
Absurd. Aber genau so verhalten wir Menschen uns oft. Wir beschäftigen uns am liebsten mit den Dingen, die uns leicht fallen. Damit wir uns nicht mit den wichtigen Dingen beschäftigen müssen, die uns schwer fallen. Und sich mit den Grundlagen unseres Lebens zu beschäftigen, ist nicht einfach. Das ist anstrengend. Das kann einem auch Angst machen.
Diese Angst ist verpackt in Aussagen wie:
- Man kann Dinge auch tot denken.
- Ich weiß doch intuitiv, was ich will.
- Dafür habe ich im Augenblick einfach keine Zeit oder Kraft.
- Oder: Ich habe doch sowieso keine anderen Möglichkeiten.
Ja, es ist anstrengend, sich mit den großen Sinnfragen des eigenen Lebens zu beschäftigen. Ja, das kann Angst machen. Aber du kennst ja meine Meinung dazu. Die wichtigen Dinge im Leben sind anstrengend. Und der Weg zu einem besseren Leben geht meistens durch die Angst hindurch. Deswegen: Wann hast du das letzte Mal über das Fundament deines Lebens nachgedacht?
Als Lebensgestalterin oder Lebensgestalter ist das wahrscheinlich gar nicht so lange her. Falls doch, könnten dich die Fragen von oben ein bisschen leiten.
Ich wünsche dir alles Gute.
@Ralf Senftleben