Dein Leben wird so unglaublich viel einfacher, wenn du auf die richtige Art mit schwierigen Situationen umgehen kannst.
Mit den Nackenschlägen des Lebens. Mit deinen Fehlentscheidungen. Oder mit deinen schlechten Tagen.
Und wie du das smart hinbekommst, mit all diesen Schwierigkeiten des Lebens besser umzugehen, darum geht es heute.
Wenn ich einen Fehler mache.
Was ja vorkommt, weil ich ja auch nur ein Mensch bin.
Oder wenn ich scheitere.
Oder wenn ich Mist gebaut habe.
Dann kann ich unterschiedlich damit umgehen.
Viele erklären sich dann.
Ich konnte ja gar nicht anders, weil …
… weil meine Frau ein solches Biest ist oder mein Mann so ein unsensibler Klotz. Oder umgekehrt.
… weil ich eine schwere Kindheit hatte.
… weil der andere es einfach verdient hatte.
So gehen viele damit um, wenn sie Mist gemacht haben. Sie schieben die Schuld woanders hin.
Eigentlich war ich es nicht, jemand anderes ist schuld.
Andere nehmen die ganze Schuld auf sich und geißeln sich dann: Ich bin so dumm. Ich bin zu nichts nutze. Ich bin so ein wertloser Versager.
Entweder suchst du Erklärungen, Ausreden oder Entschuldigungen für dein Verhalten.
Oder du machst dich selbst so schlecht, dass es den anderen um dich herum schon unangenehm wird.
Erstaunlicherweise haben beide Arten damit umzugehen den gleichen Effekt:
Ich muss keine Verantwortung übernehmen.
Im ersten Fall konnte ich nicht anders, deswegen muss ich auch nicht für mein Verhalten geradestehen.
Im zweiten Fall mache ich mich so klein und fühle mich ja dann auch so schlecht, sodass ja niemand mehr von mir erwarten kann, jetzt auch noch für meine Taten einzustehen.
Es gibt noch eine dritte Art, damit umzugehen, wenn ich Mist gebaut habe. Oder wenn ich einen Fehler gemacht habe.
Ich kann mir selbst erst einmal mit einem gewissen Selbstmitgefühl begegnen.
Ja, Selbstmitgefühl ist hier das Stichwort.
Ich habe also Mist gemacht. Ich habe vielleicht eine unsensible Bemerkung vom Stapel gelassen. Ich habe einen Termin vergessen. Oder ich habe etwas nicht erledigt, was ich eigentlich zugesagt habe.
Wie gehe ich dann damit um?
Also zuerst sage ich zu mir selbst:
Okay, da hast du Mist gebaut. Das hast du nicht gut gelöst. Da bist du den einfachen Weg gegangen. Das hättest du besser hinbekommen kommen. Schon ein Grund, sich ein bisschen zu schämen.
Aber hey, ich bin eben auch nur ein Mensch. Menschen machen Fehler. Ich auch. Das nächste Mal werde ich es bestimmt besser hinbekommen. Ich werde mir jedenfalls Mühe geben.
Das ist der erste Teil. Übernimm Verantwortung für das, was du getan oder auch nicht getan hast. Stehe dazu.
Aber mach dich deswegen nicht fertig. Beleidige dich selbst nicht. Sondern gehe mit dir selbst so um, wie eine liebevolle Mutter es tun würde. Nimm dich selbst in den Arm und tröste dich.
Denn zugeben zu müssen, dass man etwas nicht hinbekommen hat, ist auch ein bisschen schmerzhaft.
Aber jetzt kommt der wichtige zweite Teil.
Mit dir selbst Mitgefühl zu haben, das entlastet dich nicht von deiner Verantwortung.
Erwachsene und reife Menschen stehen zu ihren Fehlern.
Sie entschuldigen sich.
Sie fragen, wie sie die Sache wiedergutmachen können.
Sie versuchen alles wieder einzurenken und tun ihr Bestes dazu.
Sie versuchen auch sicherzustellen, dass sie den gleichen Fehler das nächste Mal nicht noch einmal machen. Sie versuchen also dazuzulernen. Sich zu entwickeln. Ein besserer und fähigerer Mensch zu werden.
Das klappt nicht immer. Manchmal braucht man dazu auch mehrere Anläufe, wo wir den Fehler noch ein paar mal wiederholen.
Aber da sind wir dann wieder beim Selbstmitgefühl.
So sind wir Menschen eben. Manchmal lernen wir es beim ersten Mal, manchmal brauchen wir länger. Das ist nun mal so.
Hauptsache, du übernimmst Verantwortung für dein Scheitern und versuchst es weiter.
Und schwups, bist du wieder beim Thema Gelassenheit.
Wenn du so mit deinen Fehlern und mit dem Scheitern umgehen kannst, brauchst du gar keine Angst mehr davor zu haben.
Du brauchst nicht zu versuchen, recht zu haben. Besonders dann nicht, wenn andere deine Erklärungen und Ausreden infrage stellen.
Du brauchst dich nicht mehr so schlecht fühlen, wenn du mal daneben haust.
Du weißt: Was immer auch passiert, du wirst damit umgehen können.
Was dir dann eine große Gelassenheit schenkt.
Mitgefühl mit dir selbst haben. Nicht zu viel von dir zu erwarten.
Aber dir auch deiner Verantwortung bewusst zu sein.
Selbstmitgefühl und Selbstverantwortung.
Das ist eine Kombination, die starke und gelassene Menschen produziert.
Und damit schließe ich meine kleine Reihe rund um das Thema Gelassenheit auch ab.
Ab jetzt wird es wieder um andere Dinge gehen.
Alles Gute für dich.
@Ralf Senftleben
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