Womit beschäftigst du dich gerade hauptsächlich?
Worum kreisen deine Gedanken?
Was ist der augenblickliche Fokus deines Denkens?
Warum frage ich?
Weil dein gedanklicher Fokus eine krasse Wirkung hat.
Wenn ich zum Beispiel immerzu darüber nachdenke, was mit der Welt nicht stimmt und was alles shitty ist …
… ja, dann macht dich das nicht fröhlicher, entspannter und glücklicher.
Dann bekommst du eher Weltschmerz.
So geht es ja gerade vielen von uns, weil es anscheinend so viele negative Entwicklungen auf der Welt gibt.
Autokraten. Klima. Krieg. Terror.
Das kann einem ganz schön Angst machen.
Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch viele positive Entwicklungen:
- Die Menschen in Deutschland ernähren sich gesünder (mehr Gemüse, weniger Fleisch, weniger Alkohol)
- Die Reallöhne sind in letzter Zeit wieder gestiegen
- Die Lebenserwartung steigt nach Corona wieder
- Der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch in Deutschland hat 2024 erstmals über 54 % erreicht
- Die Anzahl der Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, ist in 2024 gestiegen
- Sportvereine verzeichnen gerade Mitgliederrekorde, die höher sind als vor Corona.
- Der ökologische Landbau hat sich seit 2000 um 250 % vergrößert → Gut für die Umwelt.
Nach solchen Nachrichten musst du aber suchen.
Weil sich schlechte Nachrichten eben besser verkaufen.
Was auch nicht hilfreich ist:
Dass die Algorithmen von Facebook, Instagram und YouTube Motz-und-Wut-Beiträge bevorzugen und so häufiger ausspielen.
Und sagen wir, wie es ist:
Die meisten von uns haben auch mehr Spaß daran, sich über etwas aufzuregen, als dankbar für etwas zu sein.
Es gibt auf der Welt immer positive und negative Entwicklungen.
Klar, eine perfekte Welt wäre irgendwie cool.
Wir haben uns alle lieb. Keine Kriege. Alles gerecht. Keine gierigen Leute, die schon alles haben, aber immer noch nicht zufrieden sind.
Aber das setzt wahrscheinlich perfekte Menschen voraus.
Wenn du so einen triffst, sag mal Bescheid.
Ich persönlich kenne keinen.
Nein, wir Menschen sind manchmal total toll, hilfsbereit, freundlich, mitfühlend.
Und manchmal sind wir richtig arschig: neidisch, missgünstig, enttäuscht, wütend, verletzt.
Die Welt ist, wie sie ist.
Und natürlich: wir können unseren Teil dazu beitragen, um sie besser zu machen:
- Wir können spenden.
- Wir können demonstrieren.
- Wir können Botschaften teilen und unsere Freunde auf Missstände aufmerksam machen.
Aber über all diese Dinge sollten wir eines nicht vergessen:
Es ist trotzdem okay, eine gute Zeit zu haben und Dinge zu tun, die mich glücklich machen.
Ich darf trotzdem dankbar für die guten Dinge in meinem Leben sein.
Ich darf trotzdem lachen und Spaß haben.
Auch wenn die Welt nicht perfekt ist.
Was mich zurückbringt zu den Fragen vom Anfang:
Womit beschäftige ich mich gerade hauptsächlich?
Was bestimmt meine Gedanken und damit auch meine Gefühlswelt?
Und vielleicht die wichtigste Frage:
Tut mir das gut?
Ist das gut für mich?
Ist das gut für meine Stimmung?
Ist das gut für meine Seele, meine Lieben und mein Leben?
So, dann will ich dich mal diesen Fragen überlassen.
Alles Gute für dich in diesen verrückten Zeiten.
@Ralf Senftleben / Zeit zu leben
Fotonachweis: unsplash.com / @Paul Skorupskas