Ich habe es zehn Mal aufgeschoben. Ach was, vermutlich 50 Mal – und im Rückblick verstehe ich gar nicht, warum eigentlich. Um was es geht? Um eine Pause von zehn Minuten um die Mittagszeit herum. Eine Pause in Stille, in der ich auch die Augen schließe und mich entspanne.
In einem Seminar hatten wir verschiedene Techniken ausprobiert, die helfen, den Energie-Akku wieder aufzuladen. Mein klarer Favorit: Eine kurze, kontemplative Mittags-Entspannung. Eine Scharnierzeit zwischen Vor- und Nachmittag, in der ich hinter mir lasse, was war und mich neu ausrichte auf das, was kommt.
Und obwohl es so klar war, wie gut mir diese neue Gewohnheit im Arbeitsalltag tun würde, habe ich sie lange nicht umgesetzt.
Häufig geht es uns so: Wir prokrastinieren die besten Ideen.
Doch dagegen kannst du etwas tun – und ins Handeln kommen. Ich zeige dir wie
Der K-L-M-Trick, damit Vorhaben Wirklichkeit werden:
Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass wir etwas umsetzen, wenn wir unsere Idee so formulieren, dass die K-L-M-Formel wirkt.
Die Sache, die wir uns vornehmen, sollte:
K – Klein und konkret sein: Also in meinem Fall: Die Idee, “Ich mache mal häufiger eine kontemplative Pause” reicht nicht aus. Sondern es funktioniert: “Dienstag und Donnerstags passt eine 10-Minuten-Pause am besten. Hier fange ich an und mache nach dem Meeting, das um 12.30 endet, 10 Minuten meine Energie-Pause.”
– Es hilft, wenn wir eine neue Tätigkeiten nicht gleich “immer” und “jeden” Tag umsetzen – sondern in einer überschaubaren Forman erstmal mit ein oder zwei Mal in der Woche anfangen.
L: Legal und lustvoll sein: Legal bedeutet in diesem Fall, dass du dein Vorhaben so umsetzt, dass du dich damit wohlfühlst. Also nicht: “Ich mache dann mal heimlich Pause, zum Beispiel in diesem langweiligen Meeting X.” Und es hilft enorm, wenn du dein Vorhaben so formulierst, dass du Lust dazu bekommst. Also nicht: “Ich muss jetzt endlich öfter Pause machen!” Sondern eher: “Ich gönne mir zehn Minuten Pause.”
– Formuliere dein Vorhaben in positiver Form, also was genau du gerne tun möchtest. (Manchmal passiert es, dass wir eher beschreiben, was wir “nicht” mehr tun möchten oder oder “müssen”. Doch darauf reagiert dein Gehirn mit Abwehr – und schiebt die Sache flott zur Seite.)
M: in deiner Macht sein: Manchmal formulieren wir Wünsche zu sehr mit dem Fokus, was andere tun oder lassen sollten. Doch Veränderung funktioniert nur, wenn du dich auf das fokussierst, was in deiner Macht liegt.
– Die Idee “Ich möchte, dass meine Chefin Pausen respektiert”, wird also nichts verändern. Sondern nur dein persönliches, konkretes und lustvoll formuliertes Vorhaben.
Welche deiner Veränderungswünsche könntest du als K-L-M-Rezept formulieren?
@Carola Kleinschmidt https://www.carolakleinschmidt.de/
Fotonachweis: unsplash.com / @Pierre Bamin