Du machst Ping, ich mache Pong.
Und ein Thema kommt in euren Pings in letzten Tagen ständig.
Vielleicht auch, weil es gerade als Volkskrankheit durch die Presse geistert.
Ich rede von der Einsamkeit.
Einsamkeit.
Niemand interessiert sich für mich.
Vielleicht stimmt etwas nicht mit mir.
Ich habe niemanden zum Reden.
Oder um mal etwas zu unternehmen.
Bin ich denn nicht auch ein bisschen liebenswert?
Das Erstaunliche dabei:
Es gibt so viele Leute, die sich einsam fühlen. Menschen, die nicht genug Freunde haben.
So viele Menschen, die sich Austausch und Miteinander wünschen.
Das ist so, als ob Fred, den ganzen Keller voller Essen hat, aber kein Wasser.
Und Sophie hat einen Brunnen, aber kein Essen.
Und weil sich keiner traut, den anderen zu fragen, verhungert der eine und der andere verdurstet.
Na klar, es ist nicht einfach rauszugehen und andere Menschen zu fragen:
Hey, kannst du mir mal helfen?
Hey, brauchst du Hilfe?
Hey, wollen wir mal etwas unternehmen?
Hey, willst du mein Freund sein?
Wir könnten fragen.
Aber wir haben neulich schon mal gefragt und ein Nein bekommen. Das passiert uns nicht noch mal.
Und wir schämen uns auch ein bisschen. Es wäre uns peinlich. So bedürftig bin ich nun auch nicht.
Wir trauen uns nicht. Aber was, wenn …
Es ist auch anstrengend, mich aus der eigenen Kompfortzone herauszubewegen. Eigentlich ist meine Situation doch gar nicht so schlimm.
Doch!
Einsamkeit ist schlimm.
Soziale Verbundenheit ist eines der ganz, großen Glücksfaktoren.
Ohne Verbundenheit fehlt uns etwas.
Wir können in vielen Bereichen gut für uns selbst sorgen.
Aber Austausch, Bestätigung, Ermutigung und eine andere Sichtweise. All das können wir uns nur schwer selbst geben.
Menschen brauchen andere Menschen.
Helfen.
Und Hilfe annehmen.
Zusammen Dinge tun.
Das verbindet. Das schafft das Gefühl von Verbundenheit.
Aber da sind eben die 3 großen Hindernisse.
Scham.
Angst.
Bequemlichkeit.
Und Bummmmm. Da sind wir wieder beim Thema Persönlichkeits-Entwicklung.
- Wie wäre mein Leben, wenn ich auf eine gute Art ein bisschen schamloser und frecher wäre?
- Wie wäre mein Leben, wenn ich weniger Angst hätte? Wenn ich mich überwinden würde? Wenn ich es trotzdem tun würde?
- Wie wäre mein Leben, wenn ich lernen würde, die Anstrengung und die Unsicherheit auszuhalten? Wenn ich einfach tun würde, was gut und richtig für mich ist?
Wie wäre mein Leben dann?
Einsamkeit kann jeden treffen.
Wenn ich in eine neue Stadt komme.
Wenn Freunde wegziehen.
Wenn ich mich trenne.
Wenn ich krank werde und vermeintliche Freunde sich abwenden.
Mir dann aber keine neuen Freunde zu suchen, das passiert in meinem Kopf.
Scham.
Angst.
Bequemlichkeit.
Das sind Dinge, die DU in dir trägst.
Es ist deine Verantwortung, diese 3 apokalyptischen Kräfte in den Griff zu bekommen.
Denn es ist ja dein Leben. Es ist dein Lebensglück.
Alles Gute für dich.
@Ralf Senftleben / Zeit zu leben
Fotonachweis: unsplash.com / @Kasia