Was ist Motivation und wie bekommt man sie?
Du kennst ja wahrscheinlich diese Antriebslosigkeit während depressiver Episoden.
Nichts scheint mehr wichtig, nichts scheint mehr Sinn zu machen und selbst, wenn du weißt, was dir “eigentlich gut tun würde”, kannst du dich nicht dazu aufraffen.
Diese Antriebslosigkeit war für mich persönlich eine der schlimmsten Nebenwirkungen meiner Depression, da ich immer sehr aktiv war.
Ein kleiner Perfektionist, der immer gern irgendetwas tun wollte, was zu einem Ergebnis führt.
Der fehlende Antrieb, etwas zu tun, war mir natürlich ein schmerzhafter Dorn im Auge.
Aber in dieser Zeit durfte ich etwas über Motivation lernen, was auch den Anfang meiner Heilung angestoßen hatte:
Wir warten immer darauf, uns “danach zu fühlen”, was ich auch “Motivation” nenne.
Wir wollen uns “danach fühlen”, das Richtige zu tun. Uns “danach fühlen”, unseren Schwarm anzusprechen. Uns “danach fühlen”, das anzufangen, was wir vor uns herschieben. Doch ich durfte erfahren:
Motivation ist die Brücke zwischen dem ersten und dem zweiten Schritt.
NICHT zwischen Stillstand und dem ersten Schritt.
Das Gefühl von Motivation ist mehr ein Gefühl zum “Weitermachen”, das dann kommt, wenn das, was wir gerade tun, uns gut tut und irgendwie Sinn macht.
Motivation kommt also nicht vom Warten, sondern vom Tun.
“Aber wie soll ich TUN, wenn ich depressiv und antriebslos bin?!”
Ich glaube, diese Frage lag gerade vielen auf der Zunge (vielleicht mit etwas mehr Schimpfwörtern in der Formulierung…).
Für diese Frage sind hier 3 Punkte, die dir dabei helfen können:
1. Atme tief und erlaube dir, das Negative zu fühlen, was gerade da ist.
Emotionale Unruhe im Hier und Jetzt verbraucht viel Energie. Je schlechter du dich gerade fühlst, desto wichtiger ist es, dass du diesen Gefühlen atmend Aufmerksamkeit schenkst.
2. Mach den Schritt kleiner.
Wenn du, aufgrund der Depression, wenig Energie zur Verfügung hast, dann nimm dir nicht so viel vor, wie du im “normalen” Zustand von dir verlangen würdest. Der Weg heraus aus dem Tief ist kleinschrittig.
3. Definiere “Erfolg” neu.
Du warst nicht erst erfolgreich, wenn du dein Ziel erreicht hast.
Es ist auch schon ein Erfolg, wenn du trotz Depression überhaupt irgendetwas getan hast.
Feiere die kleinen Erfolge und verlange nicht zu viel von dir.
@Arne Tempel / Akurita UG
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