Mit Panikattacken ist nicht zu spaßen. Aus einem einfachen Grund:
Wer sie einmal hatte, der wird oft übermäßig sensibel gegenüber den eigenen Körperempfindungen.
Aber was hilft denn nun wirklich dagegen?
Dafür müssen wir Folgendes verstehen:
Die innere Anspannung, welche den Nährboden für Panikattacken darstellt, steigt, wenn wir sie bewerten.
Angst gibt es nicht.
Angst ist ein Wort. Eine Bezeichnung. Dieses Wort wurde erfunden, um einem Zustand einen Namen zu geben.
Dem Zustand ist es aber egal, ob er Angst heißt oder Rudolf oder Momopulika.
Dieser Zustand setzt sich aus körperlichen Empfindungen zusammen.
Anspannung. Schwere im Bauch. Enge in der Brust. Herzklopfen.
Du könntest jetzt sagen “Oh, klingt nach Panik”.
Du könntest aber auch sagen “Oh, klingt nach Anspannung, einem Schweregefühl im Bauch, etwas Enge in der Brust und einem stärker schlagenden Herzen”.
Das erste ist eine Bewertung, die höchstwahrscheinlich mehr Bilder im Kopf entstehen lässt, die wieder die innere Unruhe fördern.
Das zweite ist eine Beobachtung. Fertig.
Das ist der wichtigste erste Schritt im Umgang mit chronischer oder wiederkehrender Panik.
Nimm deinen Körper wahr.
Hol deine Gedanken aus deinem Kopf wieder zurück in deinen Körper.
Kleine Einschränkung: Wenn Panikattacken erst einmal komplett da sind, dann versuche nicht zwanghaft, sie “nicht zu bewerten”.
Denn in diesem Ausnahmezustand funktioniert das nicht mehr.
Nimm wahr, was in deinem Körper passiert.
Beobachte, anstatt zu bewerten.
Natürlich weiß ich, dass das nicht immer so einfach ist.
@Arne Tempel / Akurita
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