Unser Umfeld entscheidet wie wir werden
Wir haben in unserem Gehirn wundervolle Nervenzellen namens “Spiegelneuronen”. Diese Spiegelneuronen widmen ihr gesamtes Dasein nur einer Aufgabe:
Uns in Einklang mit anderen Menschen zu bringen.
Warum machen sie das? Ganz einfach: Um unser Überleben zu sichern. In einem gewissen Einklang mit unserer Umgebung zu leben, ist die Grundvoraussetzung, nicht ausgestoßen oder “abgestochen” zu werden, auch sinnbildlich formuliert.
Spiegelneuronen sind dafür verantwortlich, dass Babys anfangen, Bewegungen und Geräusche ihrer Eltern nachzumachen. Sie sorgen dafür, dass wir das Bedürfnis empfinden, einem trauernden Menschen beizustehen oder dass wir uns von einem Menschen zurückziehen wollen, der keinen vertrauenswürdigen Eindruck macht.
Aber das hört dort nicht auf. Wir entwickeln unser Verhalten über die Informationen, die unsere Spiegelneuronen aufnehmen. Du kennst das.
Du wirfst deinen Eltern ein bestimmtest nerviges Verhalten vor… nur um später das Feedback zu bekommen “Du bist genau wie deine Mutter!”
Vielleicht hast du auch selbst schon bemerkt, dass du anfängst, mehr zu meckern und zu jammern, wenn du längere Zeit mit negativen Menschen verbringst.
Das Ganze geht zum Glück aus andersherum!
Wenn du viel Zeit mit freundlichen, entspannten Menschen verbringst, wirst du selbst fröhlicher und entspannter. Wenn du viel Zeit mit Sportlern verbringst, wirst du mehr und mehr das Bedürfnis entwickeln, selbst sportlich aktiv zu sein.
Wenn du viel Zeit mit erfolgreichen Geschäftsleuten verbringst, wirst du dich nach einer Weile wie im falschen Film fühlen, wenn du auf Straßenfesten “normale” Menschen in ihrem Miteinander beobachtest.
Der interessante Teil der Geschichte ist, dass unsere Spiegelneuronen keine “realen Menschen” brauchen, um aktiv zu werden.
Wenn du düstere, spannungsgeladene Serien schaust, wird sich deine Gedankenwelt genauso färben. Wenn du romantische Filme schaust, wirst du automatisch verspielter, flirtender und oftmals etwas anhänglicher.
Wenn du dir den ganzen Tag verstörende Nachrichten über den Stand der Umwelt reinziehst, wirst du einerseits bewusster mit deiner Umwelt umgehen, andererseits aber auch ständig in einem gewissen Panikmodus, also angespannter sein.
Das Umfeld, dem du dich aussetzt, egal ob real oder virtuell, wird von deinen Spiegelneuronen wahrgenommen und sie versuchen, dich an die “Schwingung” dieses Umfelds anzupassen, indem sie dich Gedanken denken und Gefühle fühlen lassen, die denen dieses Umfelds gleichkommen.
Und nun, mit diesem Wissen, eine Frage:
Was verbannst du ab sofort aus deinem Alltag, um nicht “so” zu werden?
@Arne Tempel