Wenn du dich selbst nicht leiden kannst, kann dein Leben noch so gut sein.
Aber du kannst das Gute dann leider nicht richtig genießen.
In allem Schönen steckt dann der Stachel der Selbstablehnung.
Wenn du dich dagegen selbst magst, dann kannst du auch mit den Nackenschlägen des Lebens besser umgehen.
Dich selbst zu mögen, gut zu finden, zu akzeptieren, zu respektieren …
… das ist der ultimative Glücks-Hack.
Alles wird besser, wenn du dich selbst gut leiden kannst.
Es ist also ein extrem lohnenswertes Ziel, in dieser Richtung etwas zu unternehmen.
Also ein kleines Selbstcoaching-Projekt zu starten.
Dabei helfen dir die folgenden 4 Hacks.
Das sind kleine, einfache Dinge, die du öfter tun kannst, um dich selbst mehr zu akzeptieren und lieben zu lernen.
Also los …
Hack 1: der Erlaubnisschein
Zuerst musst du dir selbst mal einen Erlaubnisschein ausstellen.
Setz dich hin, nimm einen Zettel und schreibe auf …
Hiermit erlaube ich mir ein Mensch mit Ecken, Kanten, Fehlern und Schwächen zu sein.
Ich erlaube mir, mich trotzdem oder genau deswegen zu mögen.
Ich erlaube mir, doofe Entscheidungen zu treffen und mit den Konsequenzen zu leben. Und ich erlaube mir, daraus zu lernen, um als Mensch zu wachsen.
Ich erlaube mir, Dinge zu tun, auf die ich hinterher nicht stolz bin. Und daraus zu lernen, damit ich es nicht noch einmal tue.
Ich erlaube mir, mich zu trösten und mir nette Worte zu sagen, wenn ich es mal verbockt habe.
Ich erlaube mir, mir selbst Trost zu spenden, wenn ich Trost brauche.
Ich erlaube mir, mir Mut zu machen, wenn ich Angst habe.
Ich erlaube mir, ich zu sein.
Und ich erlaube mir, mich selbst immer öfter gut zu finden.
Erlaubnis erteilt.
(( Hier unterschreiben ))
Schreibe das auf und drucke dir deinen Erlaubnisschein aus. Und trage den Schein immer in der Tasche.
Damit du ihn vorzeigen kannst, falls die „Ich mag mich nicht“-Polizei vorbeikommt.
Hack 2: auf das schauen, was gut ist
Wir Menschen sind darauf gepolt, Negatives intensiver wahrzunehmen, als Positives.
Das Phänomen hat unter Psychologen sogar einen Namen: Negativitätsdominanz.
Deswegen empfinden wir unsere Schwächen auch schlimmer, als wir unsere Stärken gut finden.
Wenn ich auf der Skala von 1 bis 10 bei Unordentlichkeit eine 7 habe.
Und wenn ich auf der Skala von 1 bis 10 bei Intelligenz eine 8 habe.
Dann ärgere ich mich mehr über meine Unordentlichkeit, als ich mich über meine Intelligenz freue.
Ich messe, was mich selbst angeht, also mit unterschiedlichem Maß.
Und deswegen ist es so wichtig, immer etwas Positives dagegenzusetzen, wenn ich mich über eine meiner Schwächen und Unzulänglichkeiten aufrege.
Ja, ich habe in dieser Situation ungeschickt reagiert, aber dafür habe ich meine Prüfung mit 1 bestanden.
Ja, der DIY-Tisch, den ich gebaut habe, ist ein bisschen schief. Aber dafür mache ich ein ausgezeichnetes Tiramisu.
Mach es dir zur Angewohnheit, in deinem inneren Dialog immer auch eine deiner guten Seiten hervorzuholen, sobald du anfängst, dich über dich selbst zu ärgern.
Was dabei hilft, ist eine Liste mit Dingen zu schreiben, die du an dir gut findest.
Erfolge, die du errungen hast.
Preise, die du gewonnen hast.
Dinge, die du gut gemacht hast.
Wo du etwas besser kannst als andere.
Wo du anderen geholfen hast.
Wo du gut reagiert hast.
Und wenn du so eine Liste geschrieben hast, dann kannst du jeder Selbstkritik sofort ein freundliches „Ja, aber …“ entgegensetzen.
Hack 3: Hand auf die Brust …
Hier eine Übung aus der Welt des MSC. Das steht für Mindful Self Compassion. Also achtsamkeitsbasiertes Selbstmitgefühl. Das ist ein Programm, um Selbstmitgefühl zu lernen.
Die Übung geht so.
- Du stehst stabil und gerade. Beide Beine Schulterbreit entfernt. Du machst dich gerade. Du streckst das Kinn ein wenig nach vorne.
- Du schließt die Augen.
- Du legst deine rechte Hand auf dein Brustbein.
- Du nimmst einen tiefen Atemzug.
- Du sagst laut: „Ich liebe und akzeptiere mich genau, wie ich bin.“
Mach das jeden Morgen gleich nach dem Aufstehen 3 Mal hintereinander. Jeden Tag.
Und mach das zusätzlich auch, wenn du dich irgendwie doof fühlst. Wenn du traurig bist. Wenn du dich über dich selbst ärgerst. Wenn jemand gemein zu dir war.
Du kannst die Übung auch erweitern, indem du ein augenblickliches Ereignis mit einbeziehst.
Wenn der Typ an der Kasse gerade unfreundlich zu dir war, sagst du zu dir:
„Ich liebe und akzeptiere mich, wie ich bin, auch wenn der Typ an der Kasse gerade unfreundlich zu mir war.“
Diese Übung – häufig angewendet und zur Gewohnheit gemacht – macht dein Leben netter. Probier es ruhig mal. Du merkst die Effekte meist schon nach 2 – 3 Tagen.
Hack 4: schaukele dein inneres Kind
Im 4. Hack geht es um eine Übung aus dem Buddhismus.
Es ist eine Vorstellungs-Übung, die große heilende Kräfte in uns freisetzt.
Du wendest die Übung dann an, wenn du emotional durch den Wind bist.
Wenn du aufgewühlt bist.
Auch wenn du dich gerade über dich selbst ärgerst.
Eigentlich bei jeder Form von unangenehmen Gefühlen.
Und dann schließt du die Augen und stellst dir vor, das Gefühl, dass du gerade spürst, ist ein Säugling, den du trägst.
Stell dir also vor, du hast dieses kleine Bündel bei dir vor der Brust.
Und du versuchst dieses Bündel, diesen Säugling, dieses Gefühl in dir zu beruhigen.
Indem du dieses Gefühl sanft hin- und herwiegst.
Indem du dem Gefühl beruhigende Dinge sagst. So wie du es mit einem kleinen, hilflosen Säugling machen würdest.
Probiere das einmal für 2 – 3 Minuten.
Konzentriere dich auf das aufwühlende Gefühl.
Stell dir vor, dieses Gefühl ist dieses Bündel vor deiner Brust.
Und schaukele dieses Gefühl, dieses Bündel.
Sage dem Bündel beruhigende, liebevolle Worte.
Für 2 – 3 Minuten.
Und du wirst dabei merken, wie du dich immer mehr und mehr innerlich beruhigst und heilst.
Wunderbar.
Das ist der 4. Hack.
Und wenn du diese 4 Hacks regelmäßig anwendest, dann wird sich das Verhältnis zu dir selbst verbessern.
Probiere das für 2 – 3 Wochen aus und genieße dann das Gefühl, immer mehr bei dir zu sein und dich selbst immer mehr und immer öfter ok, richtig und gut zu finden.
So, das waren die 4 Hacks und wir nähern uns dem Ende dieser E-Mail.
Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute.
Und möge die Beziehung zu dir selbst jeden Tag wärmer und freundlicher werden.
@ Ralf Senftleben
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