Wenn wir den Anflug einer Erkältung oder eines grippalen Infekts spüren, greifen wir häufig leider viel zu schnell zu pharmazeutischen Präparaten, die in den meisten Fällen alles andere als gut für unseren Körper sind. Von Aspirin über Grippostad bis hin zu starken Schmerzmitteln bietet die Pharmaindustrie alles, was der Kranke meint, zu begehren. In den meisten Fällen brauchen wir solche Mittel aber nicht, denn sie sind es, die dafür sorgen, dass unser Körper über längeren Zeitraum gesehen nicht mehr in der Lage ist, selbst mit Infektionen fertig zu werden. Stichwort: Immunsystem.
Wie Aspirin und Co. im Körper wirken
Medikamente können wir schlucken, spritzen, in die Augen tropfen oder über die Haut aufnehmen. Je nachdem welcher Weg gewählt wird, durchlaufen die Wirkstoffe z.B. den Magen-Darm-Trakt. Ist ein Mittel im Darm angekommen, wandert es über die Pfortader weiter in Richtung Leber, bevor es weiter über das Herz und die Lunge in den Körperkreislauf und somit an seinen Bestimmungsort gelangt. Die erste Station durch die Leber wird fachsprachlich auch „First-Pass-Effekt“ genannt. Wie gut ein Medikament also wirkt, hängt insbesondere von der Funktion unserer Leber ab. Es gibt beispielsweise Medikamente wie die sogenannten „Prodrugs“, die erst auf ihrem Weg durch die Leber wirksam werden. Andere wiederum verlieren einen Teil ihrer Wirkung durch die Verstoffwechselung in der Leber.
Welche Arznei auch gewählt wird, die Leber spielt immer eine zentrale Rolle, vor allem bezüglich des Abbaus und der Ausscheidung der Medikamente. Die Leber sorgt dafür, dass die Medikamente besser wasserlöslich sind und somit besser über die Nieren und den Urin ausgeschieden werden können.
Das Prinzip, wie unser Körper mit Medikamenten umgeht und diese verarbeitet, ist erstaunlich. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn die Belastung für Leber und Nieren ist bei vielen Medikamenten höher als bisher vermutet. Die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) warnt beispielsweise ausdrücklich vor Leberschäden, ausgelöst durch Medikamente. Das Problem dabei: Die Schäden bleiben in den meisten Fällen lange unerkannt.
Leberschäden als Nebenwirkung von Medikamenten sind ein allgemein unterschätztes Problem. Für Deutschland gibt es hierzu bislang zwar keine Zahlen, aber die Ergebnisse der isländischen Studie lassen vermuten, dass das Problem auch bei uns größer ist als bislang angenommen.
Professor Dr. med. Peter R. Galle
Professor Dr. med. Peter R. Galle ist der DGVS-Sprecher, Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik an der Universitätsmedizin Mainz und Vorstandsmitglied der DGVS.
Der ewige Teufelskreis der Medikamenteneinnahme
Die Studie fand an der Universität Island in Reykjavik statt. Hierfür wurden über zwei Jahre sämtliche Fälle von arzneimittelinduzierten Leberschäden analysiert. Das Ergebnis: Im Durchschnitt erlitten rund 19 von 100.000 Einwohnern pro Jahr einen Leberschaden durch Medikamente. Bis dato gab es nur eine einzige landesweite Studie aus Frankreich, welche zu einem Ergebnis von 14 Fällen pro 100.000 Einwohner gekommen war. Weitere Untersuchungen aus Schweden und Großbritannien kamen zu einer Quote von zwei Fällen pro 100.000 Einwohner. Zu den Medikamenten, welche die Leber am meisten beeinträchtigen, gehören neben Paracetamol und nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) vor allem Antibiotika. So war die Kombination aus Amoxicillin und Clavulansäure für etwa 22 % der Schäden verantwortlich.
Das größte Problem dabei sei laut DGVS-Experte Galle die Tatsache, dass die Symptome eines Leberschadens oft unspezifisch und die Diagnose schwierig sind. So können neben Appetitlosigkeit und Erbrechen sowohl Fieber, Gelenk-, Muskel- und Bauchschmerzen als auch Juckreiz, Veränderungen der Hautfarbe sowie Stuhl- und Urinverfärbungen Anzeichen einer Leberbeeinträchtigung sein.
Es ist wichtig, bei diesen Symptomen auch an eine mögliche Leberschädigung zu denken und im Zweifelsfall die Leberwerte zu kontrollieren
Professor Dr. med. Peter R. Galle
Eine weitere Belastung der Leber ist der Umstand, dass oft viel zu viele Medikamente auf einmal eingenommen werden und nicht zu selten werden Patienten nicht ausreichend über mögliche Wechselwirkungen aufgeklärt. Das liegt häufig daran, dass die Therapeuten zu wenig Zeit haben, um sich ausreichend mit einzelnen Patienten zu beschäftigen. Was ist also das Naheliegendste?
Ganz einfach: Für mögliche Nebenwirkungen gibt es weitere Medikamente. Und somit befinden wir uns in einem ewigen Teufelskreis von Medikamenten, weil jede Nebenwirkung mit einem anderen Medikament unterdrückt wird. Dieses „neue“ Medikament bringt aber auch wieder Nebenwirkungen, wofür wieder ein anderes Medikament benötigt wird…
So kommst Du natürlich und mit starkem Immunsystem durch den Winter
Neben der Schulmedizin gibt es zahlreiche andere Möglichkeiten, um den Körper vor Krankheiten zu schützen, und der wichtigste Partner in diesem Bereich ist unser Immunsystem, und um das zu schützen, sollten wir auf Prävention statt Kuration setzen.
An dieser Stelle möchten wir allerdings erwähnen, dass dieser Artikel lediglich als Information dient und keine ärztliche Empfehlung ist. Eine Umstellung von möglichen Arzneien auf natürliche Mittel sollte immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
Um das Immunsystem zu stärken, können folgende natürliche Helfer förderlich sein:
- Die gute alte Zitrone
Zitrusfrüchte, insbesondere die saure Zitrone verfügt über einen hohen Gehalt an Vitamin-C (25 mg pro 100 ml). Somit eignet sich die gelbe Frucht ideal, um unser Immunsystem zu stärken. Wichtig ist hierbei allerdings zu beachten, dass die beliebte „heiße Zitrone“ nicht so wirksam ist wie von den meisten vermutet. Vitamin-C ist enorm hitzeempfindlich, weshalb der wichtige Stoff an Wirkung verliert, wenn er zu heiß aufgegossen wird. Die Zersetzung beginnt zwar erst bei etwa 190 °C, durch das Kochen nimmt der Gehalt jedoch um bis zu 40 % ab. Lauwarmes Wasser und frischer Zitronensaft eignen sich besser, um Erkältungskrankheiten vorzubeugen.
- Chili ist nicht nur im Essen heiß
In Chili, Peperoni und Gemüsepaprika ist Capsaicin enthalten, das antibakteriell und entzündungshemmend wirkt. Scharfes (in Maßen) Essen kann also ebenfalls dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken und Grippe- und Erkältungskrankheiten vorzubeugen. Wichtig ist aber, es mit dem Chili nicht zu übertreiben, weil ansonsten der Magen gereizt wird.
- Ausreichend trinken
Viele, vor allem diejenigen, die Probleme damit haben, ausreichend Wasser zu trinken, können es wahrscheinlich nicht mehr hören. Es hilft aber nichts, Wasser ist nun mal unser Lebenselixier und notwendig, um gesund zu bleiben. Tee tuts aber auch, wenn einem der fade Geschmack des neutralen Wassers zuwider ist. So helfen Tee und Wasser unserem Organismus dabei, krankmachende Giftstoffe auszuscheiden. Leitungswasser – sofern die Qualität gut ist – sollte bei uns in Deutschland die erste Wahl sein, um unnötigen Plastikmüll zu vermeiden.
- Du bist, was Du isst – iss ausreichend Obst und Gemüse!
Frisches Obst und Gemüse stärken Dein Immunsystem langfristig. Die enthaltenen Antioxidantien schützen unsere Zellen vor schädlichen freien Radikalen und entlasten dadurch das Immunsystem. Besonders reich an Antioxidantien sind beispielsweise die gerade saisonalen Äpfel und Kartoffeln und im Sommer zum Beispiel Blaubeeren und Tomaten.
- Ingwer
Geschmacklich ist der Ingwer vielleicht nicht jedermanns Sache, aber wie haben unsere Eltern doch immer schön gesagt, „wenn‘s nicht schmeckt, dann hilfts“. Ingwer ist, was die Inhaltsstoffe angeht, unschlagbar und ein absoluter Alleskönner. Die Wurzel enthält viel Vitamin C, gesunde ätherische Öle und viele weitere gesunde Wirkstoffe, die unter anderem die Vermehrung von Viren hemmen, die Durchblutung fördern und den Kreislauf ankurbeln.
@Allversum – Ramona Gröhling