Wie wir unsere eigenen Grenzen oft verraten:
Hast du manchmal das Gefühl, dass einfach alles zu viel wird? Selbst wenn physisch gesehen genug Platz um dich herum ist, fühlst du dich eingeengt?
Gefühle entstehen immer im Innen.
Dinge im Außen können keine Gefühle erzeugen, sie können sie nur provozieren.
Vor allem Menschen mit Depression fällt es oft schwer, die eigenen Grenzen zu wahren.
Sie engen sich selbst ein, damit andere es nicht tun müssen.
Es ist grundsätzlich nichts falsch daran, nett sein oder andere nicht verletzen zu wollen.
Aber wenn wir uns dadurch einengen, anstatt einfach nur einen Schritt zur Seite zu gehen und Platz zu machen, dann schnüren wir uns damit selbst die Luft ab.
Weißt du, ich bekomme viele Fragen zu dem Thema “Wie traue ich mich, meine Grenzen klar zu wahren?” und heute möchte ich dir einen Tipp dazu geben:
Fang bei dir selbst an.
Wir wahren oft unsere eigenen Grenzen nicht.
Wie sollen andere Menschen unsere Grenzen erkennen, wenn wir sie selbst übertreten?
Wir essen, bis wir voll sind, anstatt dort aufzuhören, wo wir satt sind. Das Resultat ist Müdigkeit und ein Völlegefühl nach der Mahlzeit.
Wir knabbern so viele Süßigkeiten, bis unsere Verdauung verrückt spielt oder unser Zuckerlevel in den Boden sinkt (nach jedem Zuckerstoß kommt immer ein Tief – zum Ausgleich quasi), anstatt dort aufzuhören, wo der Genuss zur “Gewohnheit” wird.
Wir bleiben weiter vor dem Fernseher sitzen, obwohl das, was gerade kommt, uns eigentlich nur noch taub macht, anstatt uns zu begeistern.
Das ist eine kleine Auswahl von Baustellen, an denen wir schon heute anfangen können.
Natürlich wird das nicht immer funktionieren.
Manchmal ist die alte Gewohnheit einfach zu stark und wir tun es trotzdem.
Das ist völlig in Ordnung.
Baby-Schritte.
Erst fällt dir 10 Minuten später auf, dass du deine Grenze überschritten hast,
Irgendwann fällt es dir 1 Minute später auf.
Irgendwann direkt nach.
Irgendwann währenddessen und du kannst trotzdem nicht aufhören.
Irgendwann kannst du dann auch aufhören. Deine Grenze selbstbewusst wahren.
Die Veränderung solcher Gewohnheiten braucht oft Zeit.
Aber wenn wir uns immer mal wieder daran erinnern, wird die Veränderung auch kommen.
@Arne Tempel http://www.arnetempel.de
Fotonachweis: unsplash.com / @ Silas Baisch