In einer Welt voller Herausforderungen – sei es die politische Lage, globale Krisen oder persönliche Rückschläge – suchen viele von uns nach einem Weg, inneren Frieden zu finden. Dieser Beitrag vereint Gedanken aus einer Serie von Steffen´s Newslettern, die sich mit den Themen Schmerz, Leiden, Annahme, Akzeptanz und Loslassen beschäftigen. Die Essenz ist klar: Leiden ist optional, Mitgefühl ist kraftvoll, und Akzeptanz kann der Schlüssel zu einem erfüllten Leben sein.
Der Unterschied zwischen Schmerz und Leiden
Schmerzhafte und unangenehme Dinge geschehen – das ist unvermeidlich. Doch wie wir damit umgehen, bestimmt, ob wir zusätzlich leiden.
Buddha sagte: „Der Schmerz ist unausweichlich, das Leiden ist deine Wahl.“ Dies lässt sich mit dem Bild von zwei Pfeilen verdeutlichen: Der erste Pfeil trifft uns durch äußere Umstände – er steht für den unvermeidlichen Schmerz. Der zweite Pfeil ist unsere Reaktion darauf: Selbstvorwürfe, Wut oder das ständige Grübeln darüber, wie die Dinge hätten anders laufen können.
Beispiele für die zwei Pfeile:
Du schlägst dir versehentlich mit dem Hammer auf den Daumen – das tut weh (erster Pfeil). Doch dann machst du dir Vorwürfe über deine Unachtsamkeit (zweiter Pfeil).
Ein wichtiges Gespräch läuft schlecht – du fühlst Enttäuschung (erster Pfeil). Tagelanges Hadern darüber, was du hättest besser machen können, ist der zweite Pfeil.
Der Weg zur Befreiung: Achtsamkeit und Akzeptanz
Indem wir erkennen, wo der zweite Pfeil uns trifft, und bewusst entscheiden, ihn nicht auf uns selbst abzuschießen, können wir inneren Frieden finden.
Wie Dietrich Bonhoeffer es formulierte: „Gott, gib mir den Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann, die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
Change it, Leave it, or Love it
Eine effektive Methode, um mit schwierigen Situationen umzugehen, ist das Prinzip: „Change it, leave it, or love it.“
Change it: Kannst oder willst du etwas an der Situation ändern?
Werde aktiv! Gründe eine Initiative, engagiere dich politisch, spende oder unterstütze Projekte.
Leave it: Wenn keine Veränderung möglich oder gewünscht ist, kannst du die Situation verlassen?
Vielleicht ist es Zeit für einen Umzug, den Verzicht auf Nachrichten oder eine andere drastische Entscheidung.
Love it: Wenn weder Veränderung noch Verlassen eine Option ist, bleibt die Akzeptanz.
Lerne, die Dinge so anzunehmen, wie sie sind, ohne daran zu leiden. Dies ist der Schlüssel zu innerem Frieden.
Loslassen von Erwartungen
Eine weitere Quelle von Leiden sind unsere Erwartungen – an uns selbst, an andere und an die Welt. Erwartungen können enttäuscht werden, was Frustration und Ärger hervorruft. Doch das Loslassen von Anhaftung an Ergebnisse kann wahre Freiheit bringen.
Wie Franz von Assisi sagte: „Habe Hoffnung, aber niemals Erwartungen. Dann erlebst du Wunder, aber niemals Enttäuschungen.“
Das bedeutet nicht, dass wir keine Ziele oder Wünsche haben sollten, sondern dass wir uns nicht an den Ausgang klammern. Der Fokus liegt auf dem Handeln, nicht auf dem Ergebnis. Wir handeln im Einklang mit unseren Werten und bleiben entspannt, egal, was geschieht.
Der Weg zum inneren Frieden
Abschließend lässt sich sagen, dass innerer Frieden unabhängig von äußeren Umständen möglich ist. Die wichtigsten Schritte dahin sind:
Akzeptanz: Nimm die Dinge an, wie sie sind, ohne Widerstand.
Achtsamkeit: Erkenne die Momente, in denen du den zweiten Pfeil abschießt, und entscheide dich bewusst dagegen.
Mitgefühl: Sei für andere da, ohne dich selbst zu verlieren.
Loslassen: Befreie dich von Anhaftungen an Erwartungen und Bewertungen.
Wie auch Buddha lehrte: Der Schlüssel zum Ende des Leidens liegt in uns selbst. Indem wir unsere Einstellung ändern, können wir inneren Frieden finden – unabhängig davon, wie chaotisch die Welt um uns herum ist.
@Steffen Lohrer
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