Immer mehr Menschen wollen zurück in Richtung Natur, und das nicht nur im Sinne eines Spazierganges im Wald, sondern vor allem auch, um bei Krankheiten eine Alternative zur Schulmedizin zu finden. Mittlerweile gibt es allerdings so viele Konzepte, dass der Laie schnell den Überblick verliert. Darüber hinaus gibt es auch Quacksalber, die an eher fragwürdigen Methoden festhalten. Um diese zu umgehen, haben wir eine kleine Übersicht der erfolgreichsten und wichtigsten alternativen Heilmethoden zusammengestellt.
Was bedeutet alternative Medizin genau und warum ist sie so umstritten?
Im Grunde ist diese Frage leicht, kurz und bündig beantwortet. Alternative Heilmethoden umfassen so ziemlich alle Therapieansätze, welche eine Alternative zur herkömmlichen Schulmedizin bieten. Einige dieser Therapieformen sind der Behandlungsmöglichkeiten der Schulmedizin gar nicht so fern und werden nicht zu selten sogar von studierten Allgemeinmedizinern angewendet, um ihren Patienten eine Heilung zu ermöglichen. In alternativen Therapieformen spielt vor allem die Natur eine essenzielle Rolle. Können wir im Grunde doch alles in unserer Umwelt finden, um einen kranken Körper zu heilen, sofern diese Ressourcen richtig angewendet werden.
In der alternativen Medizin geht es außerdem vor allem darum, die Selbstheilungsprozesse des Körpers zu aktivieren, in dem die jeweiligen Heilpflanzen oder andere Therapiemöglichkeiten den Energiefluss im Körper wieder aktivieren. Alternative Heilmethoden finden immer mehr Anhänger und Verfechter, allerdings gibt es auch zahlreiche Kritiker, die von dieser Art der Medizin nichts halten. Und das liegt nicht zuletzt auch daran, dass man als Heilpraktiker nicht studieren muss, sondern lediglich eine Art Fortbildung macht. Ein anderer Aspekt sind jene, welche sich das Leid anderer zunutze machen, um Profit daraus zu schlagen. Das sind natürlich Einzelfälle, aber das reicht den meisten schon, um die gesamte alternative Medizin infrage zu stellen. So viel dazu. Nun wollen wir aber zu den Heilmethoden selbst kommen und jeweils kurz erläutern, worauf es dabei ankommt.
Ayurveda
Der Begriff Ayurveda stammt aus dem Sanskrit und bedeutet wörtlich übersetzt „Wissen vom Leben“, was bedeutet, das Sein mit einer langen und erfüllten Lebensspanne zu verbinden. Ayurveda ist die älteste bekannte Lebens- und Gesundheitslehre und gilt unter den Gelehrten als „Mutter der Medizin“. Diese Art der Therapieform ist außerdem der Grundbaustein der traditionellen chinesischen als auch der ägyptischen Medizin. Sogar in den Schriften Hippokrates finden sich Elemente, welche auf die ayurvedische Heilmethode zurückzuführen sind.
Im Ayurveda spielen die fünf Elemente eine essenzielle Rolle, da man davon ausgeht, dass sich im Spannungsfeld des Wassers, der Erde, des Feuers, des Raumes und der Luft unser gesamtes Dasein abspielt. In unserem Körper finden sich diese Elemente laut der ayurvedischen Lehre in den drei sogenannten Doshas wieder – Kapha, Pitta und Vata. Geraten diese Doshas aus dem Gleichgewicht, führt das zu gesundheitlichen Problemen. Ziel ist es also, durch eine gezielte Ernährung, Reinigungskuren, Ölmassagen und ayurvedische Heilkräuter die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren, um so die Heilung zu fördern.
Homöopathie
„Similia similibus curentur“ zu Deutsch, „Ähnliches mit Ähnlichem heilen“ ist die 1796 von Samuel Hahnemann erstmals explizit formulierte Regel in der Homöopathie, die zu den tragenden Säulen dieser Heilpraktik zählt. Hahnemann, 1755 in Meißen geboren, war ein Arzt, Chemiker und Pharmazeut, der die damals herrschende Medizin während seines Studiums in Leipzig, Wien und Erlangen kennenlernte. Er selbst beschrieb diese Art der Medizin (also die herkömmliche) jedoch als „rabiat“ und „exzessiv“ und war der Meinung, dass „Arzneien“ wie beispielsweise Abführmittel oder Ähnliches den Patienten mehr schaden würden als zu helfen.
„Auf diese Art ein Mörder oder Verschlimmerer des Lebens meiner Menschenbrüder zu werden, war mir der fürchterlichste Gedanke, so fürchterlich und ruhestörend, dass ich in den ersten Jahren meines Ehestandes die Praxis ganz aufgab und bloß mich mit Chemie und Schriftstellerei beschäftigte.“
So Samuel Hahnemann seinerzeit. Ähnliches sollte also mit Ähnlichem geheilt werden. So zeigte für Hahnemann jeder Patient eine individuelle Kombination von Symptomen, für die er ein passendes „Simile“ also ein Gegenmittel suchte. Für ihn war diese Art der Medizin die erste und einzig wahre Medizin, die sich auf wohlbegründete, unumstößliche Prinzipien zurückführen ließ. Einfach gesagt werden in der Homöopathie Krankheiten und Beschwerden mit Mitteln geheilt, die beim Gesunden genau diese Beschwerden auslösen würden.
Ein Beispiel: Die Tollkirsche verursacht im Normalfall Halsschmerzen, Übelkeit, Benommenheit, Kopfschmerzen und starke Krämpfe. Homöopathisch in abgeschwächter Form aufbereitet wird die Tollkirsche als Belladonna unter anderem gerade gegen die oben genannten Beschwerden eingesetzt.
Einerseits sehr beliebt und seit Jahren im Geschäft, muss das Prinzip der Homöopathie immer wieder auch mit Kritikern umgehen. Denn bis heute gibt es keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit dieser Heilmethode. Einige würden jetzt sagen, „man weiß nur, dass es wirkt, aber eben nicht genau wie“.
Akupunktur
Das Akupunktieren spielt vor allem in der traditionellen chinesischen Medizin eine zentrale Rolle. Aber auch in unserer (Schul-) Medizin ist diese Therapieform als wirksam anerkannt. So geht es bei der Akupunktur darum, Ungleichgewichte im Energiefluss des Körpers zu beheben. Unser Körper verfügt über insgesamt 365 Akupunkturpunkte, die über den gesamten Körper verteilt sind. Vom Scheitel bis zur Fußsohle. Verteilt sind diese Punkte auf Energiebahnen – den Meridianen. Hier fließt laut chinesischen Schriften die körpereigene Energie, das Qi (sprich: tschi). Für die Behandlung selbst werden Nadeln verwendet, die an die jeweiligen Punkte am Körper gesetzt werden, um somit eben das blockierte Qi wieder in Fluss zu bringen. Wo genau diese Punkte liegen, beruht auf Jahrtausende alter Erfahrung und hat in der traditionellen chinesischen Medizin bis heute Bestand.
n der traditionellen chinesischen Medizin gilt anders als in unserer Schulmedizin der Grundsatz, die Ursache einer Krankheit zu bekämpfen und nicht nur die Symptome. So wird beispielsweise bei Herzbeschwerden nicht direkt das Herz behandelt, da die Ursache meist woanders sitzt. Beispielsweise in der Leber, denn Stress und Wut lagern sich auch hier ab und können somit das Herz negativ beeinflussen.
@ Ramona Gröhling http://www.allversum.de