Technik #1: Aus alt mach neu – die Technik der Substitution
Du hast dich entschieden, einen negativen Glaubenssatz zu verändern. Das bedeutet du willst verlernen, einen bestimmten Gedanken immer wieder automatisch zu denken. Was dir dabei helfen kann ist, den alten Gedankengang durch einen neuen zu ersetzen. Die Technik der Substitution. Funktioniert sehr gut, denn du kannst nicht zwei Gedanken gleichzeitig denken.
Wie machst du das? Als erstes schreibst du dir auf ein neues Blatt Papier deine neuen Gedanken. Denn die willst du künftig sofort parat haben. Du kannst z. B. deine negativen Glaubenssätze dafür umkehren oder eben umformulieren. Finde für jeden limitierenden Glaubenssatz eine neue förderliche Überzeugung, die du stattdessen gerne haben möchtest. Wenn du willst, dann häng dir das Blatt irgendwo auf. Ich habe es z. B. auf meinem Nachttisch liegen und lese mir meine förderlichen neuen Glaubenssätze regelmäßig direkt nach dem Aufwachen und vor dem Einschlafen durch.
Jetzt kommt der Teil, für den es deine Aufmerksamkeit braucht. Denn wann immer dein alter Glaubenssatz startet, willst du ihn von jetzt an auf der Stelle unterbrechen und durch den neuen Gedanken ersetzen.
Denk dran: Gedanken gestalten Realität. Alle Gedanken, die zu einer Realität führen, die du nicht wirklich haben willst, unterbrichst du deshalb sofort. Denke sie nicht zu Ende. Verweile nicht dabei. Bring sie aus ihrem Gleis. Wähle bewusst. Kehre sofort zu deinem neuen Gedanken zurück. Keine Sorge, du musst an der Stelle noch nicht davon überzeugt sein, oder ihn schon glauben. Es reicht, wenn du ihn sofort denkst! 😉
Bis diese neuen Gedanken ähnlich mühelos ablaufen, braucht es Training für dein Gehirn. Stell dir vor, du würdest Klavierspielen lernen. Du wirst immer sicherer, je öfter du ein neues Stück übst. Aber anfangs musst du konzentriert bei der Sache sein. Du schaust auf die Noten während du spielst und es klingt wahrscheinlich noch nicht so recht flüssig. Ab und an triffst du auch den falschen Ton…
Wenn du übst neue Gedanken zu denken, dann fällt dir das anfangs auch nicht leicht und fühlt sich nicht unbedingt angenehm an. Stell dich darauf ein. Dein Unterbewusstsein lernt durch Wiederholungen! Und es wird einige Wiederholungen brauchen, bis du nicht mehr bewusst darauf achten musst, anders zu denken als bisher. Bis dahin kannst du dein Denken nicht sich selbst überlassen. Sei drauf gefasst, dass du die alten Glaubenssätze aktiv durch die neuen ersetzen musst. So lange, bis diese wiederum wie auf Schienen von alleine laufen.
Technik #2: Beweise dir das Gegenteil – tu’s einfach!
Nicht selten erscheinen dir deine negativen Glaubenssätze wie Tatsachen. Um sie aufzulösen kann es hilfreich sein, dich daran zu erinnern, dass sie das nicht sind. Es gibt einen Unterschied zwischen Tatsachen und Überzeugungen.
Fasst du an eine heiße Herdplatte, dann verbrennst du dir die Finger. Das ist eine Tatsache. „Wenn ich koche, brennt mir jedes Mal etwas an.“ Das ist ein Glaubenssatz. Wenn
du ohne Schirm durch den Regen läufst, wirst du nass. Tatsache. „Immer wenn ich keinen Schirm dabei habe, dann regnet es.“ Glaubenssatz. Du verstehst, worauf ich hinaus will, oder?
Beweise dir das Gegenteil. Das ist ein sehr effektiver Weg, dich samt deinem Unterbewusstsein zu überzeugen. Schaffe dir durch Handeln entgegen deinem Glaubenssatz sogenannte Referenzerfahrungen. Erlebe selbst, dass er nur eine Überzeugung und nicht die Wahrheit ist… Das wirkt sehr nachhaltig.
Bevor du selbst einen deiner Glaubenssätze durch dagegen Handeln auf den Prüfstand stellst, könntest du dich z. B. auch fragen, ob es andere Menschen gibt, bei denen das nicht gilt. Bei einer Tatsache wird dir niemand einfallen. (An einer heißen Herdplatte verbrennt sich schließlich jeder, der diese mit bloßen Händen anfasst!) Fällt dir aber jemand ein, der deinen Glaubenssatz bereits widerlegen kann, dann mach dich dran und beweise dir selbst, dass er nicht wahr ist.
Das Tolle daran: Für dieses Vorgehen braucht es anfangs zwar mehr Mut… aber hier erwarten dich tolle Erfolgserlebnisse und ein unvergleichliches Gefühl der Befreiung. Die Wahrscheinlichkeit, dass du einen „Rückfall“ erlebst oder wieder aufs alte Gleis – also deinen alten Glaubenssatz – gerätst, ist meiner Erfahrung nach ziemlich gering.
Technik #3: Installiere ein neues Denken indem du dich hineinfühlst – Energiearbeit & Meditation
Weißt du was an Energiearbeit & Meditation so toll ist? Du kannst dich in alles hineinfühlen. Zum Auflösen negativer Glaubenssätze kannst du dich beispielsweise hineinfühlen in einen Zustand ohne dieselben… Ein bisschen als würdest du ein neues Kleidungsstück anprobieren, um zu schauen ob es passt, ob es dir steht und wie du dich darin fühlst.
Und so funktioniert‘s: Such dir ein ruhiges Plätzchen an dem du dich wohlfühlst. Setze dich bequem hin und komm erst mal ein bisschen zur Ruhe und bei dir an. Probiere aus, ob es dabei hilfreich für dich ist, wenn du mit deiner Aufmerksamkeit deinem Atem folgst. Dann nimmst du energetisch Kontakt zu der Version von dir auf, die frei von dem Glaubenssatz ist.
Dazu fragst du dich: „Wer wäre ich, wenn ich diesen Glaubenssatz nicht hätte?“ Warte ab und fühle, was passiert. Welche Bilder zeigen sich dir? Und – noch wichtiger – wie fühlt es sich an? Nimm alles wahr, während du in dem Zustand verweilst. Mit jeder weiteren Energiearbeit wirst du genauer fühlen und mehr davon aufnehmen.
- Wie sieht dein Tag aus?
- Was tust du?
- Was denkst du?
- Wie erlebst du dich und alles um dich herum?
- Wie gehst du mit anderen um?
- Welche Entscheidungen triffst du?
- Welche Pläne machst du?
- Welche Wünsche tauchen plötzlich auf?
- …
All das hilft dir dabei, diesen neuen Zustand (also den frei von deinem limitierenden Glaubenssatz) mental und emotional kennen zu lernen und in deinem Zellgedächtnis abzuspeichern. Du installierst sozusagen auf der energetischen Ebene ein Update, das dir hilft den alten Glaubenssatz loszulassen.
Und jetzt kommt’s: Dabei entstehen bereits neue Synapsenverbindungen und dein Gehirn beginnt sich umzustrukturieren! Wenn du dich täglich damit verbindest, trainierst du aber nicht nur dein Denken. Weil du bereits andere Gefühle fühlst, erschaffst du dir eine andere Realität. Selbst wenn du das nur 3 Minuten täglich machst!
Technik #4: Die Rückgabe – ein wirkungsvolles Ritual in der Aufstellung oder einer Energiearbeit
Sind deine limitierenden Glaubenssätze nicht aus deiner eigenen Erfahrung entstanden und noch nicht mal dadurch „bewiesen“ worden? DANN könnte diese Technik die richtige sein.
Hierfür könntest du dir überlegen, wo dieser spezielle Glaubenssatz seinen Ursprung haben könnte. Welche Familienschicksale fallen dir dazu ein? Welche Geschichten passen dazu? Wer von deinen Vorfahren (oder auch engen Freunden) hat etwas erlebt, das dazu geführt haben könnte?
Es ist Geschmackssache, ob du nun in einer Aufstellung oder einer Energiearbeit ein sogenanntes Rückgaberitual durchführst. In beiden Fällen kommt es im Grunde auf Folgendes an: Du nimmst bewusst wahr, dass jemand mit dem du verbunden bist (oder warst) etwas Schmerzhaftes erlebt hat. Du siehst sozusagen den „guten Grund“ für den betreffenden Glaubenssatz. Und dann lässt du ihn bei der Person, zu der er gehört.
In einer Aufstellung könntest du nun einen Bodenanker für dich, einen für diese Person und einen für den
Glaubenssatz aufstellen. Wenn dir die Energiearbeit näher liegt, dann stelle dir die Person vor deinem inneren Auge vor. Stellvertretend für den Glaubenssatz kannst du dir dann z. B. einen symbolischen Gegenstand vorstellen, den du in deinen Händen hältst…
Schau die Person an und sag ihr z. B.: „Ich achte dein Schicksal. Ich sehe, was du erlebt hast. Das war schlimm. Der Glaubenssatz: „…“ (hier sprichst du den Glaubenssatz aus) gehört zu dir. Ich habe ihn von dir übernommen, weil ich Angst hatte, dass mir dasselbe passiert. Jetzt habe ich verstanden, dass dadurch aber genau das geschieht. Der Glaubenssatz schützt mich nicht. Er schränkt mich ein. Ich wähle jetzt meinen eigenen Weg. Ich bin bereit, meine eigenen Erfahrungen zu machen. Deshalb lasse ich diesen Glaubenssatz nun bei dir.“
So oder so ähnlich könnten deine Worte in einem solchen Rückgaberitual lauten. Fühle, was sich für dich in dem Moment wahr und gut anfühlt. Das sprichst du aus. Dabei „übergibst“ du ganz bewusst das Symbol bzw. den Bodenanker für den Glaubenssatz an die Person. Anschließend wendest du dich ab und entfernst dich (bzw. deinen Bodenanker) ein gutes Stück davon. Nimm bewusst wahr, dass du dabei die betreffende Überzeugung hinter dir lässt und jetzt Raum für neue Gedanken entstehen darf, die wiederum zu neuen Erfahrungen führen…
Technik #5: Fragen, die dich in die Freiheit führen – The Work von Byron Katie
Die nächste Technik zur Auflösung negativer Glaubenssätze stammt von Byron Katie. Sie nennt sich „The Work“. Sie dir ausführlich vorzustellen, wäre allein eine ganze Artikelserie wert. Heute möchte ich sie allerdings nur ganz kurz anreißen. Ich gebe dir aber natürlich Tipps zum Weiterlesen… The Work ist eine unglaublich wirkungsvolle Technik. Damit kannst du selbst jede deiner limitierenden Überzeugungen, deine negativen Glaubenssätze und selbstverletzenden Gedanken hinterfragen und dich davon befreien.
In aller Kürze zusammengefasst: Du stellst dir selbst 4 Fragen, die jeden noch so eingefahrenen Glaubenssatz aus seiner Bahn bringen und damit Raum für neue Gedanken schaffen. Und das geht wie folgt:
Nimm dir einen Glaubenssatz vor. Frag dich:
- Ist das wahr?
- Kannst du dir absolut sicher sein, dass das wirklich wahr ist?
- Wie reagierst du… was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst?
- Wer wärst du ohne diesen Gedanken?
Lass dir Zeit, so dass nicht dein Kopf, sondern dein Herz dir die Antworten darauf geben kann. Fühle die Antworten. Als nächstes folgen die Umkehrungen deines Glaubenssatzes:
Also zum Beispiel wird aus: „Ich habe immer Pech in der Liebe“ dann „Ich habe nie Pech in der Liebe“ oder „Ich habe kein Pech in der Liebe“.
Oder aus „Ich bin darauf angewiesen, dass mein Partner für mich sorgt“ wird „Ich bin nicht darauf angewiesen, dass mein Partner für mich sorgt“ oder auch „Mein Partner ist darauf angewiesen, dass ich für mich sorge“ oder sogar „Mein Partner ist darauf angewiesen, dass ich für ihn sorge“ usw.
Spiele mit den Umkehrungen und fühle, ob das nicht genauso wahr sein könnte. Das lenkt deinen Glaubenssatz nämlich endgültig aus seinem Gleis und macht es dir einfach, von jetzt an andere Gedanken zu genau diesem Thema zuzulassen. Wenn du dich das nächste Mal wieder bei einem Glaubenssatz erwischst, den du gerne auflösen möchtest, beginnst du direkt mit The Work.
Klingt fast zu einfach, oder? Aber es bewegt so viel! Probiere es unbedingt mal aus. Wenn du mit meiner super knappen Erklärung nicht zurechtkommst, dann kannst du hier weiterlesen:
- Hier findest du die Anleitung auf der offiziellen The Work Webseite als PDF Download
- Hier ist die deutsche Webseite zu The Work zu finden
- Und dieses Buch kann ich dir sehr empfehlen, um The Work besser kennen und verstehen zu lernen: „Lieben was ist. Wie vier Fragen Ihr Leben verändern können“ (Hier als Buch und hier als Hörbuch)
Technik #6: Klopf dich frei von deinen limitierenden Glaubenssätzen!
Die letzte Technik, die ich dir in diesem Artikel vorstellen möchte, gehört zur sogenannten „energetischen Psychologie“. Hierzu zählen verschiedene Techniken der „Klopfakupressur“. Ich habe tolle Erfahrungen mit der EFT („Emotional Freedom Techniques“) gemacht. Das sanfte Klopfen bestimmter Akupunkturpunkte kann nämlich nicht nur Ängste und dein Energiesystem belastende unverarbeitete Emotionen auflösen. Es kann dich außerdem auch von Verhaltensmustern und negativen Glaubenssätzen befreien. Die EFT ist eine leicht nachvollziehbare Technik, die du innerhalb kürzester Zeit auch selbst anwenden kannst.
Auch hierfür werde ich dir heute nur eine kurze Einführung und zwei weiterführende Lesetipps geben:
Als erstes stimmst du dich auf den negativen Glaubenssatz ein, den du auflösen willst. Sag ihn und fühle ihn. Was macht das mit dir? Welche Gefühle sind damit verbunden und – auf einer Skala von 0 bis 10 – wie sehr belastet er dich?
Typisch für die EFT ist die Formulierung: „Auch wenn ich… (hier würdest du jetzt z. B. deinen Glaubenssatz einsetzen) liebe und akzeptiere ich mich voll und ganz.“
Bevor du mit dem eigentlichen Klopfdurchgang beginnst, sagst du also z. B. den Satz: „Obwohl ich glaube, dass ich nur liebenswert bin, wenn ich Leistung bringe, liebe und akzeptiere ich mich voll und ganz.“ Dabei klopfst du sanft mit Zeige- und Mittelfinger auf den Handkantenpunkt ( = Punkt auf der Handkante zw. kleinem Finger und Handgelenk).
Anschließend werden die folgenden Punkte nacheinander geklopft, während du den Satz sprichst. Du könntest ihn an der Stelle jetzt auch verkürzt aufsagen. Beispielsweise „Liebe gibt es nur gegen Leistung“. Denn nun soll er dir vorwiegend helfen, auf dein Problem eingestimmt zu bleiben. Das sind die Klopfpunkte einer Sequenz:
- Scheitelpunkt (= höchster Punkt des Scheitels)
- Augenbrauenpunkt (= Ende Augenbraue innen)
- Seite des Auges (= Ende Augenbraue außen)
- Jochbein (= Knochen unter dem Auge mittig)
- Nase unten (= zw. Nase und Oberlippe)
- Unter der Unterlippe (= zw. Unterlippe und Kinn)
- Schlüsselbeinpunkt (= wo Schlüssel- und Brustbein zusammentreffen)
- Unter dem Arm (= Körperseite unter der Achselhöhle)
Darüber hinaus gibt es noch Punkte an Daumen, Zeige-, Mittel- und Kleinfinger. Und zwar jeweils am Nagelfalz auf der dem Körper zugewandten Seite. Meine Erfahrung ist aber, dass die Punkte oben schon völlig ausreichen, um spürbare Ergebnisse zu erzielen. Probiere es aus und mach deine eigenen Erfahrungen, was für dich passend ist.
Falls du dir über die Lage der Punkte unsicher bist, dann gib einfach mal „EFT Klopfpunkte“ in der Google Bildersuche ein. Auch spannend: Du kannst einerseits die EFT nutzen um deinen negativen Glaubenssatz zu Klopfen und damit die energetische Struktur des Gedankens leichter aufzulösen. Du kannst aber auch deine neuen förderlichen Glaubenssätze klopfen und sie damit implementieren! Teste beides einmal für dich aus.
Hier zwei schöne Bücher zum Thema:
- Erfolgsblockaden auflösen mit EFT: Ziele erreichen, Wünsche erfüllen, Stillstand überwinden
- Klopfakupressur kompakt: Die besten Techniken auf einen Blick
@Ralf Senftleben
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