Wie wichtig kann es sein, eine feste Sache zu haben, die wir jeden Morgen tun?
Es geht hierbei jetzt nicht im eine “Million-Dollar-Morning-Routine”, 1 Stunde Sunrise-Yoga oder 30 Minuten Dankbarkeitstagebücher.
Es darf auch viel kleiner sein.
Während meiner Ausbildung zum Physiotherapeuten hatte ich ein Praktikum auf einer Brustkrebs-Station eines Krankenhauses.
Die Psychotherapeutin der Station hat mir von einem Experiment erzählt, das sie dort gemacht hatte.
Sie hatte einer Gruppe von Frauen, die dort ihre Behandlung bekamen, eine Aufgabe gegeben:
Sie sollten jeden Morgen im Bad Augenkontakt zu sich im Spiegel herstellen und mehrmals folgenden Satz sagen: “Es geht mir jeden Tag in jeder Hinsicht immer besser.”
Selbst wenn sich der Satz komisch oder regelrecht “falsch” anfühlt.
Das Ergebnis war, dass die Frauen, die sich diesen Satz täglich gesagt haben, im Schnitt eher aus dem Krankenhaus entlassen werden konnten und auch weniger Komplikationen nach den OP’s und Bestrahlungen hatten, als die anderen Frauen.
Seitdem gab sie ALLEN Patientinnen dort die Aufgabe, diesen Satz zu sagen.
Das ist die Kraft von Affirmationen.
Sie sind keine Wundermittel.
Sind aber in der Lage, unterbewusst etwas zu bewegen.
Etwas anzuschubsen.
Und besonders wichtig kann das für Menschen sein, die sich früh morgens oft im Morgentief verlieren.
Einfach nicht aus dem Bett kommen oder selbst wenn sie aufgestanden sind, noch gefühlt eine dunkle Wolke über sich schweben haben.
Dort kann eine kleine, simple Morgenroutine helfen, wie sich selbst den oberen Satz oder einfach “Ich liebe dich” zu sagen – am besten im Spiegel.
Sie macht uns vielleicht nicht “sofort mega glücklich”, aber sie hat 2 wichtige Effekte:
1. Sie unterbricht den Negativkreislauf. Womit wir die Möglichkeit haben, mit den Denken noch einmal neu anzufangen und die Richtung selbst zu bestimmen.
2. Sie lässt die neuronalen Schaltkreise, die für positive Gedanken zuständig sind “warm laufen”.
In der Neuro-Psychologie heißt es “Neurons that fire together, wire together”
Also Nervenzellen, die zusammen aktiviert werden, verbinden sich miteinander.
Und jetzt stell dir vor, was für einen Effekt das langfristig hat, wenn jedes Aufwachen mit einem kurzen Selbstliebe-Ritual z.B. selbstliebenden Gedanken verknüpft wird!
Dann nimmt dir dein Gehirn irgendwann die Anstrengung, negative Gedankenkarusselle zu beenden, quasi von alleine ab. Ein weiterer Schritt auf dem Weg der Heilung. |
@Arne Tempel
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