Filme wie The DNA Journey, The end of control oder Ich bin nicht schwarz… – sollen das in Frage stellen, was wir bisher als “Ich” bezeichnet haben. Damit verbunden ist ja eine Rolle.
Ich war heute auf einer Trauerveranstaltung. Der Prediger hat vom Lebensweg (der Rolle) des Verstorbenen berichtet. Am Ende ist dieser Mensch mit einer schlimmen Krankheit dahingeschieden.
Wenn man das Leben unglücklicher oder kranker Menschen sieht, fällt es oft nicht schwer, die Dissonanz in deren Leben zu erkennen. Die Dissonanz, die meist in ihrer Rolle, in der sie augenscheinlich festsitzen, begründet ist. Natürlich fällt uns das bei anderen immer leichter zu erkennen als bei uns selbst 🙂 . Ständige Missstimmung am Arbeitsplatz, Unfrieden im Privatleben, Unzufriedenheit mit sich selbst,… Lieber hält der Mensch am “Ich” und seiner Rolle fest anstatt “aufzugeben” und sich für Neues zu öffnen. Der Verstand blockiert durch seine Konditionierung. Er schafft ein Angstfeld, so dass der Mensch zaudert und in einem Gedanken- und Lebenskreis hängen bleibt und lieber die Krankheit in Kauf nimmt als loszulassen.
Warum ist das so?
Die Gründe dafür liegen in Konditionierungen, die uns festhalten:
– Du musst durchhalten!
– Gib nicht auf!
– Du kannst doch nicht einfach xyz im Stich lassen
– Das ist unmoralisch
…
– Halte durch und Du wirst im Himmel belohnt.
Konditionierungen sind nichts anderes als Programme, die ablaufen. Sie sind der Autopilot in uns. Über unsere Sinne wird nach außen wahrgenommen und nach innen gegoogelt. Dann schiebt der Verstand alles bequemlichkeitshalber in irgendeine bekannte Schublade. Unbewusst. Und deshalb reden Menschen, die sich kennen, auch immer Ähnliches miteinander. Auch nach Jahrzehnten. Es sind immer dieselben Geschichten, die sie sich erzählen. Abhängig von ihren Rollen, die sie spielen. Auch der Verstand erzählt uns unablässig dieselben Geschichten. Tagein. Tagaus.
Bekannte Konditionierungen sind auch die Idee, das Leben sei ein nie endendes Lernen. Man müsse an sich arbeiten, um weiterzukommen. Zur Erleuchtung sei es ein langer Weg. Hier erkennt man die starke Prägung durch unser Schulsystem.
Wir können jedoch niemals etwas werden, was wir nicht schon sind. Wir können mit unserem Körper sicherlich handwerkliche Fähigkeiten oder Sprachgewandheit lernen. Aber wenn der Körper wie ein Auto ein Vehikel für uns ist… wer ist der Fahrer in Wirklichkeit? Und ändert sich der Fahrer, wenn wir am Auto rumschrauben?
Wenn etwas wie das, was wir in Wahrheit sind (Seele,…) keine Substanz hat – und nahezu alle Weisheitslehren dieser Welt kommen zu dieser Überzeugung – dann kann sich das, was wir in Wahrheit sind, nicht verändern. Wohl ist es möglich, Daten im Körper zu speichern. Das Speichern ändert jedoch nicht das, was wir in Wahrheit sind.
@Andreas Matthis
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